Nachhaltiges Unternehmertum bedeutet, dass Unternehmen nicht nur auf kurzfristigen Gewinn ausgerichtet sind, sondern auch langfristige soziale und ökologische Aspekte berücksichtigen. Es geht darum, eine Balance zwischen wirtschaftlichem Erfolg, sozialer Verantwortung und dem Schutz der Umwelt zu finden. Nachhaltige Unternehmen streben danach, positive Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Umwelt zu erzielen, anstatt nur Profite zu maximieren. Sie achten auf Ressourcenverbrauch, verwenden umweltfreundliche Materialien und fördern soziale Gerechtigkeit.
Wenn ihr als Startup-Beratung dafür sorgen wollt, dass Gründer:innen von Beginn an nachhaltig arbeiten und ihr Geschäft planen (was viele Vorteile bringt, dazu gleich mehr), dann: Gratulation! Damit zählt ihr zu den Pionier:innen in diesem Bereich. Denn noch ist Nachhaltigkeit als „Nice to have“ verklärt und andere Themen erhalten Priorität, obwohl die Weltlage längst etwas anderes verlangt.
Spätestens, seitdem der IPCC Bericht darauf hinweist, dass der Klimawandel schneller und folgenschwerer verläuft, als bisher angenommen, geht ein Ruck durch die Reihen der etablierten Unternehmen. Inhaltlich zeigt sich das bereits: In 55 Prozent der Unternehmen ist Nachhaltigkeit mittlerweile direkt beim Vorstand oder in der Geschäftsführung angesiedelt, so eine Umfrage der Bertelsmann Stiftung.
Neueste Verordnungen wie die EU-Taxonomie, die neue Berichtspflichten für Unternehmen aufstellen, tragen ihr Übriges zu einem breiteren Umdenken bei. Davon sind nämlich nicht nur Konzerne, sondern auch KMU und kleine Unternehmen betroffen. Ob das nötig ist? Und ob. Frankreich will sich gar auf eine 4 Grad wärme Welt vorbereiten und massiv investieren.
Grundsätzlich gilt: Nachhaltigkeit ist keine Bremse, sondern ein Motor für Innovation. Neues denken und Neues erschaffen kann nur mit einem klaren Blick für die Klima- und Ressourcenrealität der Welt geschehen. Denn andernfalls würden wir zwar schöne Ideen entwickeln, aber sie schlicht und ergreifend nicht umsetzen können.
Nicht im geringsten. Das kann bei der öffentlichen Euphorie um GreenTech, GreenIT, Elektroautos & Co. aber gerne übersehen werden, denn Nachhaltigkeit ist mitnichten ein für die Tech-Branche reserviertes Thema.
Wer als Gründer:in auch in zehn Jahren noch wettbewerbsfähig, resilient und innovativ aufgestellt sein möchte, muss sich branchenübergreifend mit Klimaanpassung, Ressourcenknappheit, nachhaltigen Lieferketten und Energiewende auseinandersetzen. Selbst dann, wenn der Kopf schon schwirrt angesichts der vielen Themen, um die sich Startups mit Finanzen, Marketing und Produktentwicklung gleichzeitig kümmern müssen. Denn: Nachhaltigkeit betrifft all diese Felder in nicht geringem Ausmaß.
Soweit die Theorie. Doch wie sieht es in der Praxis aus? Hier sind ein paar Beispiele konkreter Gründungsideen und den Fragen, die sie betreffen.
Der Anstieg der globalen mittleren Oberflächentemperatur (GST, „laufender Mittelwert“ über 20 Jahre) im Vergleich zum vorindustriellem Niveau wird wahrscheinlich Anfang der 2030er Jahre den Wert von 1,5°C erreichen
– IPCC Bericht 2021, Weltklimarat
Stellen wir uns ein Startup vor, dass mit einer AI-basierten Drohne die Logistik revolutionieren will. Für sie sind Energieeffizienz, Klimaerwärmung und Ressourcenschwund zentrale Themen. Es lohnt sich für sie zu fragen:
👀 Wie kann das Rechenzentrum, das die AI benötigt, in einer um 2-3 Grad erwärmten Welt gekühlt werden?
👀 Wie können Computerchips ohne den Einsatz seltener Erden hergestellt werden?
Der Klimawandel ist ein konkretes Risiko mit dem sich dieses Startup auseinandersetzen muss, um nicht nur kritische Fragen von Investor:innen zu beantworten – sondern auch, um das eigene Produkt überhaupt produzieren zu können.
Denken wir an ein Gründungsteam, das eine Gesundheitsapp für Kinder entwickelt. Ihnen liegt das Zukunftsdenken zwar förmlich in der DNA, doch wie sieht es mit einem barrierefreien Zugang für alle Eltern, Kinder oder Betreuungspersonen aus, die unterschiedliche Fähigkeiten und kulturelle Hintergründe haben?
Denn was oft vergessen wird, ist, dass Nachhaltigkeit auch soziale Aspekte einschließt wie Inklusion, Diversität, Teilhabe für alle Generationen und Anti-Diskriminierung (Stichwort: Soziale Verantwortung). Für diese Gründer:innen lohnt es sich zu fragen:
👀 Wie schaffen wir ein Produkt, das für alle nutzbar ist?
👀 Wie sorgen wir aktiv dafür, dass Gesundheit nicht von Klasse, Einkommen, Fähigkeit oder Herkunft abhängt?
Soziale und ökologische Nachhaltigkeit werden idealerweise nicht getrennt, sondern zusammen gedacht. Denn nur so entsteht eine Geschäftsidee mit ganzheitlichem Impact.
Gleiches gilt für ein veganes Startup, das gesunde Sportnahrung herstellt. Für sie sind nicht nur Tiktok-taugliche Ernährungstrends relevant, sondern auch Themen wie schwindende Biodiversität, Wasserknappheit, Dürren und Überschwemmungen, die Agrarflächen zusetzen und in Zeiten des rasanten Klimawandels eher an Tempo zunehmen anstatt sich abzuschwächen.
👀 Wie tragen sie dazu bei, dass sich ihre Produktgrundlage (die Pflanzen) regenerieren statt degenerieren?
👀 Wie können sie ihren Wasserverbrauch auf ein Minimum senken oder sogar einen nachhaltigen Wasserkreislauf erschaffen?
Der rasante Klimawandel ist die größte Bedrohung für unsere Ernährungssicherheit und das Gründen eines Food-Startups muss diese Aspekte von Anfang an mit einbeziehen.
Alle Gründer:innen, die sich bereits früh damit auseinandersetzen profitieren von einem stabileren Geschäftsmodell, verbesserten Wertschöpfungsstrategien und Wettbewerbsvorteilen, da sie Risiken frühzeitig abwägen und ihre Strategien anpassen können. Es gibt also viele Gründe, bereits in der Startup-Beratung auf nachhaltige Tools und Beratungsansätze zurückzugreifen. Hier sind erste mögliche Schritte für Startup-Coaches:
"Unsere Welt neu denken" – Maja Göpel
"Doughnut Economics – Seven Ways to Think Like a 21 st-Century Economist" – Kate Raworth
"Regenerative Leadership – The DNA of life-affirming 21st-Century Organizations" – Giles Hutchins, Laura Storm
"The Necessary Revolution – How Individuals and Organizations Are Working Together to Create a Sustainable World" – Peter Senge
"1,5 Grad – der Klimapodcast mit Luisa Neubauer" – Spotify & Luisa Neubauer
"TED Climate" – TED
"Masters of Change" – Colin Bien
"Grünphase – der Nachhaltigkeitspodcast" – Bayerischer Rundfunk
"ZEIT für Klima – Ein Podcast für die Nachhaltigkeit" – Studio ZX
"Handelsblatt Green & Energy – Der Podcast rund um Nachhaltigkeit, Klima und Energiewende" – Kathrin Witsch, Kevin Knitterscheidt, Michael Scheppe
Startup-Coaches können Gründer:innen mit nachhaltigen Workshops, nachhaltigen Pitch Events oder Sustainable Challenges auf die neue Realität vorbereiten, ihre Geschäftsmodelle stärken und den Innovationsstandort Deutschland zu dem ausbauen, der es in Zukunft sein soll: zukunftsorientiert, effizient und innovativ.
Bei Impact Ideas bieten wir euch mit unseren Impact-Workshops maßgeschneiderte Lösungen, die eure Startups mit dem Wissen, den Werkzeugen und Strategien ausstatten, um nachhaltige und sozial innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln. Schreibt uns gerne eine Nachricht oder vereinbart einen digitalen Kennenlern-Termin.
Jetzt liegt es an Euch, loszulegen und Nachhaltigkeit in die Gründungsberatung zu bringen. Nutzt Euer Wissen und Eure Position, um Startups auf die neue Weltlage vorzubereiten, ihnen Mut und Strategien zu geben, um sich in der veränderten Marktsituation zu behaupten. 💪
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